Frage:
Kann ein Kind in der Latenzperiode sich von den Eltern abnabeln?
JoKer
2010-01-10 23:47:25 UTC
Kann ein Kind in der Latenzperiode sich von den Eltern abnabeln?
Drei antworten:
Silvie Stern
2010-01-11 08:45:08 UTC
Ein klares Nein. Ein Kind ist in diesem Alter viel zu jung, um eigenständig und unabhängig von den Bezugspersonen existieren und denken zu können.

Auch wenn das Kind als Waise auf der Straße leben würde ist die Abhängigkeit immer noch vorhanden und wird in diesem Falle sogar noch länger bestehen. Das mag gegensätzlich klingen, doch die Unabhängigkeit ist im Unterbewußtsein verborgen.

Bei Kindern mit Eltern, egal was sie auch mit dem Kind anstellen, werden die Kinder in diesem Alter immer an ihre Bezugspersonen gebunden sein, da sie die dafür nötige körperliche Reife noch nicht entwickelt haben, um unhabhängig denken und handeln zu können. In dieser Phase ist das Kind noch voller Neugier und saugt alles auf, was ihm in die Quere kommt. Auch, oder gerade, wenn ein Kind bis zum 10. Lebensjahr einen erwachsenen und reifen Eindruck macht, ist das eher ein Zeichen, daß Eltern zu viel von ihren Kindern fordern, aber keine Reife, um sich abzunabeln.

Selbst in der genitalen Phase beginnt erst langsam die Abnabelung. Das ist ein Prozess, der einige Zeit braucht, denn wenn das Kind beginnt sich eigene Gedanken über sein Verhalten zu machen, braucht es immer noch Bezugspersonen, um sich zu entwickeln.

Bei Jugendlichen kann man das ganz gut erkennen, die zwar behaupten sie wüßten alles und die Welt gehört ihnen, aber schon bei kleinen Problemem nach Mami schreien.

Eltern können die Abnabelung schon im Kleinkindalter für das Kind einfacher machen, indem sie dem Kind beibringen die eigenen Wünsche und Gefühle auszusprechen und auszuleben, und die richtigen selbstschützenden und moralischen Grenzen ziehen. Das Kind bekommt so in seiner Entwicklung eine Routine sich selbst wahrzunehmen und seine eigenen Bedürfnisse zu befriedigen. Und hat als Jugendlicher eine gute Basis sich selbst zu entfalten und eigene Ziele zu verfolgen.

Das Gegenteil, was wohl in über 95% aller Familien vorkommt, daß Kinder ihre Bedürfnisse unterdrücken müssen, weil die Eltern andere Vorstellungen haben wie sich das Kind entwickeln soll, sieht man deutlich, daß die Abnabelung sehr spät geschieht.Zwar verlassen Kinder gerade in zerrütteten Familien das Elternhaus sehr früh, doch die wirkliche Abnabelung fällt dem Jugendlichen sehr schwer, weil die kindliche Sehnsucht nach Liebe und Anerkennung sich tief ins Unterbewußtsein gebrannt hat.

Sehr viele Erwachsene schaffen ihre wahre Abnabelung sogar erst um die 40. Man kann sagen, so unglücklicher die Kindheit war, so länger dauert dieser Prozess. Vor allem Ängste verhindern eine seelische Abnabelung.

In meiner Familie kann ich sehr schön beobachten, daß es auch Menschen gibt, die es mit über 60 noch nicht geschafft haben.

Bei Männern kann man beobachten, daß sie sich in einer Abhängigkeit zu ihren Partnerinnen begeben und sich somit eine Ersatzmutter suchen, um weiterhin ihre Unfähigkeit sich selbst zu entfalten ausleben können, doch dabei ist zu beachten, daß diese Partnerinnen auch die Abnabelung noch vor sich haben, sonst würden sie sich nicht so einen Mann aussuchen.

Frauen zeigen in der Regel ihr infantiles Verhalten, in dem sie sich jugendlich kleiden, albern sind, zickig sind, sich stark schminken und ihren Partner für alles Verantwortlich machen und auf ihm rumhacken. Sie suchen sich auch Partner, die wie sie selbst nicht die seelische Abnabelung vollzogen haben.
webheiner
2010-01-11 16:23:58 UTC
Während der Latenzzeit ist das Kind immer noch von den Eltern abhängig, materiell und auch emotional. Bei einer solchen Konstellation ist eine Abnabelung nicht nur schwer vorstellbar sondern auch wenig sinnvoll. Erst nach der Latenzzeit, in der Pubertät beginnt der Prozess des physisch/psychischen Umbruchs, der letztendlich zu einer Abnabelung führen sollte, nicht alle schaffen das, Eltern wie Kinder sind oft von dieser Trennung überfordert.
anonymous
2010-01-11 09:09:40 UTC
Ein sensibles feinfühliges Kind innerlich mit Sicherheit und da es sich wohl nur von

einem sehr gefühllsarmen..bei beiden eher selten... Elternteil abnabeln würde,

dürfte es das auch äußerlich kaum zeigen dürfen.

Zum Trost ist ja dann sicher noch der andere Elternteil da, oder ein anderer naher

liebevoller Verwandter, der ein Kind nicht gleich in ein Heim abschieben würde.



Bei autistischen Kindern sieht es natürlich anders aus...

Da gehört Abnabelung zum Krankheitsbild.


Dieser Inhalt wurde ursprünglich auf Y! Answers veröffentlicht, einer Q&A-Website, die 2021 eingestellt wurde.
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