2012-07-09 08:06:13 UTC
ich frage mich immer wieder, was das für eine Störung in unserer Familie ist.
Und zwar kann sich keiner in meiner Familie richtig ausdrücken.
Es geht bei meinem Vater los. ich muss mit ihm wirklich sehr einfach reden, damit er mich überhaupt versteht. Was nicht nur heißt, dass ich auf sämtliche Fremdwörter verzichten muss, sondern dass ich mich auch sehr klar und kurz fassen muss. Mir fällt jetzt leider kein Beispiel ein, aber vielleicht kann ich bereits behaupten, dass mein Vater mein Geschriebenes bis hier schon garnicht mehr verstehen würde. Wenn ich mich mit meinem Vater unterhalte, muss ich mich sehr einfach ausdrücken, was aber auch wiederum dazu führt, dass mein Vater mir nun vorwirft, dass ich genauso schlecht reden kann wie er auch.
Das zieht mich irgendwie herunter, da ich dann selber garnicht mehr weiß, ob ich dieses Problem echt so extrem habe wie er oder ob das nur daran liegt, dass ich mich krampfhaft versuche so auszudrücken, dass mein Vater mich auch tatsächlich versteht. Ich muss wie mit einem Kleinkind sprechen.
Abgesehen davon fällt bereits jetzt schon auf, dass es mir schwer fällt, auf den Punkt zu kommen. Während andere vielleicht 2 Sätze formulieren, muss ich einen Roman schreiben, und trotzdem ist damit noch nicht klar, was ich will, was dazu führt, dass ich noch weiter ausholen.
Bis einschließlich 4. Klasse hatte ich das Problem noch nicht. Damals habe ich Aufsätze geschrieben, welche immer mit einer 1 benotet wurden. Ab der 5. Klasse ging es los. Ich bekam unter meine Aufsätze und Referate o.ä. immer Kommentare der Lehrer, dass ich mich sprachlich stilistisch nicht richtig ausgedrückt habe oder daneben lag. Es wurde aber nicht besser. Ich lese nicht wenig. Bin aber auch keine Leseratte. Im Gegensatz zu meinen Geschwistern (die nie Bücher lesen), lese ich aber schon eine ganze Menge. Trotzdem kann ich schon behaupten, dass ich mit meinem Ausdrucksproblem bereits hinter meinem Vater liege. Es folgen nach mir noch 1 Bruder und 2 Schwestern. Ich bin 30 und die Älteste.
Bis vor einigen Monaten ist uns aufgefallen, dass meine Schwester (28) immer noch "Wollkragen-Pullover" sagt, statt "Rollkragen...". Sie wusste es nicht. Sie war sich sicher, dass es Wollkragen heißt.Und alle drei meiner Geschwister sagen "halb" , statt halt", im Zusammenhang z.B. "na dann geh ich HALB woanders hin..."....
Klingt, als will ich gerade nur die Fehler meiner Geschwister aufzählen, aber damit will ich auf das Problem ansprechen, was uns wohl alle in der Familie betrifft.
Und wie gesagt, ich hatte schon einige Nervenzusammenbrüche im Laufe meines Studiums, da ich 8 mal so viel Zeit brauche, Referate und Hausarbeiten zu formulieren. Während die anderen sich in die Sonne legen konnten, musste ich zuhause büffeln. Und mir wurde immer übel nachgeredet, von wegen, ich hätte nichts anderes zu tun als zu lernen und würde mich da in etwas reinsteigern. Tja, und am Ende hatte ich lediglich eine Note 4, und diese nur aus Kulanz der Dozenten.
Wie ich auf das Problem komme?
Ich befinde mich zur Zeit in einer Fortbildung. Da ich mein Studium im letzten Semester, also Bachelor Thesis, abgebrochen habe, fehlt mir nun immer noch eine Ausbildung.
Doch nun habe ich wieder bzw. immer noch das gleiche Problem.
Ich habe die Prüfung verhauen, aber hochgradig.
Und dass, obwohl ich fast alles wusste. Und ich die ganze Zeit gelernt habe, während meine Mitschüler bereits wieder über mich reden, ich arme Sau, habe keine Freunde, hab nichts besseres zu tun als zu lernen....und ich würde übertreiben, wer so viel schreibt und lernt, kann ja nur eine gute Note machen, ich würde das nur sagen, um hinterher doch mit einer 1 zu prollen. Tja. Und als dann herauskam, dass ich tatsächlich nur 43% hatte, da hat keiner mehr was gesagt.
Was ist das denn bloß für eine Krankheit?
Wenn es z.B. heißt ich soll Kultur definieren....ich habe eine halbe Seite geschrieben, aber es war nicht eine Silbe dabei, die tatsächlich Kultur beschreibt.
ich glaube ich muss dazu garnicht mehr weiter schreiben, man sieht es ja bereits.
Und ich steigere mich da nicht hinein. Aber wie soll man denn reagieren, wenn man lernt und man trotzdem durchfällt, sich gleichzeitig jeder abwendet, und zusehen muss wie andere ihren Hobbys nachgehen. Ich mache TaeKwondo. Und mal eine Pause zu machen und nicht so sehr lernen habe ich auch schon probiert. Ich kann sehr gut abschalten und relaxen. Man stuft mich da immer falsch ein. Sobald wenn man heutzutage von Klausur redet oder von Lernen dann heißt es gleich, man steigere sich hinein. Das gehört mittlerweile zum Trend, solche Sprüche abzulassen. Oder wenn ich noch länger als die anderen am PC sitze."Bleibt nicht mehr so lange". Standart-Spruch. Hallo? Ab 19 ist bei Mir Schluss!!!! Es wird geredet, als würde ich die halbe Nacht am PC hocken.