Sun Zi, ein alter chinesischer General, schrieb in seinem Traktat "Die Kunst des Krieges" einmal: Kennst Du Dich und kennst Du den Feind, so kannst Du hundert Schlachten siegreich schlagen.
In diesem Sinne fange ich stets mit Selbsterkenntnis an. Liegt ein Ziel überhaupt in meiner Reichweite? Um ein Ziel überhaupt erreichen zu können, muss es realistisch sein. Für mich heißt dies in erster Näherung: Wenn jemand anderes mit gleichen oder schlechteren Voraussetzungen ein Ziel erreicht hat, dann kann ich das auch. Nachmachen ist einfach, besser machen ist etwas schwieriger. Aber manchmal muss man eben der erste Mensch sein, der etwas tut.
Dabei halte ich nicht all zu viel von den kleinen Zielen, sondern eher von größeren. Der Grund ist einfach: Von kleinen Zielen lassen sich viele Menschen schon von kleinen Hindernissen abbringen. Bei großen Zielen fallen kleine Hindernisse nicht ins Gewicht. Bei großen Zielen ist u.U. auch schon ein Teilsieg gut genug.
Für mich selbst habe ich den Grundsatz aufgestellt: Wenn ich von etwas träume, dann sollte ich mich rasch entscheiden, ob ich den Traum nur träumen will, oder ob der Traum ein erster Schritt zur Realisierung sein soll.
Um ein Ziel zu erreichen, den "inneren Schweinehund" zu überwinden, wie es jemand anders hier schon geschrieben hat, bedarf es Kraft. Ich selbst halte Glaube und Wille für die stärksten Kräfte, sieht man einmal von evolutionär bedingten Trieben wie überleben wollen ab. - Auch hier übringens "wollen".
Wenn Du an Dein selbst gesetzten Ziel nicht glaubst, letztendlich also glaubst, dass Du es nicht erreichen kannst, dann wirst Du scheitern, sobald es schwierig wird. Unter perfekten Bedingungen kann jeder perfekt funktionieren, aber sobald es schwierig wird, beginnt der Kampf - mit sich selbst, mit widrigen Umständen, mit Menschen, die Dich vom Erreichen Deines Zieles abhalten wollen; dazu gehörenvor allem die Typen, die Dir andauernd erzählen, warum Du es nicht schaffen kannst, aber keinen Gedanken daran verschwenden, was überhaupt mal zu tun ist (Planung von Teilzielen) und wie der Weg über die Teilziele (ggf. auch auf ungeplanten Umwegen) zum Ziel zu erreichen ist. Hier gilt die Frage, ob Du bereit bist, den nötigen Preis zu bezahlen, um diese widrigen Umstände zu beseitigen. Vielleicht stellt Dich Dein Liebespartner vor die Wahl: Dein Ziel oder ich! An dieser Stelle kommt der Wille. Willst Du Dein Ziel erreiche? Um welchen Preis willst Du Dein Ziel erreichen? Um jeden? Oder hast Du Skrupel?
Skrupel oder moralische Entscheidungen sind nichts falsches, eher im Gegenteil! Die Zielforumlierung sollte also lauten: Ich will folgendes Ziel erreichen, dabei jedoch x und y als Grenzen ansehen und nicht überschreiten. - Eine Million Euro ja, aber dafür Tantchen um die Ecke bringen? - Man beachte, dass im professionellen Sport der Grundsatz gilt: Gewinnen ist nicht alles, gewinnen ist das Einzige. Ist Dein Ziel also wirklich das Einzige?
Wenn Du schließlich wirklich das willst, woran Du glaubst, wer sollte Dich dann aufhalten, Dein Ziel noch zu erreichen?